Das alte Ägypten, eine Kultur geprägt von Pharaonen, Pyramiden und einer Fülle an faszinierenden Mythen und Legenden. Neben den großen Epen der Götter und Helden birgt die ägyptische Folklore auch zahlreiche märchenhafte Geschichten, die uns Einblicke in das alltägliche Leben, die Werte und die Vorstellungswelt des Volkes bieten. Eine dieser Schätze ist die Geschichte von “Xylophon”, ein zauberhaftes Märchen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., welches sich mit den Themen Musik, Freundschaft und List befasst.
Die Geschichte handelt von einem jungen Musiker namens Rahotep, der in den Diensten des Pharaos steht. Rahotep ist bekannt für seine außergewöhnliche Begabung auf der Harfe, doch er sehnt sich nach einem Instrument, das noch komplexere Melodien ermöglicht. Eines Tages stößt er auf einen geheimnisvollen alten Mann, der ihm von einem magischen Xylophon erzählt – einem Instrument aus Ebenholz mit
Anzahl | Note |
---|---|
1 | C |
2 | D |
3 | E |
…und so weiter bis zum achten Ton. Dieses Xylophon soll nicht nur wunderschöne Musik hervorbringen, sondern auch die Macht haben, Tiere zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren.
Rahotep ist sofort fasziniert von der Geschichte des magischen Xylophons. Der alte Mann gibt ihm den Hinweis, dass das Instrument in einem vergessenen Tempel an der Westküste verborgen liegt. Rahotep macht sich auf die Reise, durchquert unwegsame Wüsten und kämpft gegen wilde Tiere. Nach vielen Strapazen findet er den versteckten Tempel und entdeckt dort das Xylophon – genau so, wie der alte Mann es beschrieben hat: aus poliertem Ebenholz mit acht
individuellen Tonstäben.
Mit zittrigen Händen greift Rahotep zum Instrument. Er spielt vorsichtig die erste Melodie – ein einfaches Lied von Glück und Sonnenschein. Plötzlich ertönen im Tempel seltsame Geräusche. Aus den Schatten huschen Affen hervor, ihre Augen glänzend vor Neugier.
Die Geschichte nimmt nun eine lustige Wendung: Die Affen verstehen die Musik von Rahotep und beginnen zu tanzen! Es entwickelt sich ein freudiges Treiben im Tempel, während Rahotep immer komplexere Melodien spielt.
Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer. Ein gieriger Priester entdeckt das Xylophon und will es für sich beanspruchen.
Die Affen erkennen die Gefahr und beschließen, Rahotep zu helfen.
Mit ihren flinken Bewegungen klauen sie dem Priester den Stab und rennen mit dem Xylophon durch die Tempelruinen. Die Geschichte endet offen, lässt den Leser rätseln, ob Rahotep sein geliebtes Instrument zurückgewinnt – oder ob er fortan im Einklang mit den Affen lebt, Musik für die Wüste komponiert.
Die Botschaft der Geschichte von “Xylophon” ist vielfältig:
-
Die Kraft der Musik: Die Geschichte zeigt uns die grenzüberschreitende Macht der Musik, die nicht nur Menschen, sondern auch Tiere berühren kann.
-
Freundschaft über Grenzen hinweg: Das Xylophon verbindet Rahotep mit den Affen –
und sie stellen ihre Freundschaft auf die Probe, indem sie ihn vor dem gierigen Priester schützen.
- Die Suche nach dem Glück: Rahoteps Reise ist mehr als nur eine Suche nach einem magischen Instrument. Sie symbolisiert auch
die Sehnsucht des Menschen nach etwas Größerem, nach einer tiefen Verbindung zur Welt und zu sich selbst.
Die Geschichte von “Xylophon” ist ein wunderbares Beispiel für die reiche Vielfalt der ägyptischen Folklore. Mit ihrer Kombination aus
Zauber, Humor und Weisheit hat sie
sich über Jahrhunderte erhalten und
berührt bis heute Leser auf der ganzen Welt.